Irland ist näher als Sie denken. Die Insel ist vom europäischen Festland aus gut zu erreichen. Doch welche Möglichkeiten gibt es genau? Was muss bei der Einreise beachtet werden und welche Regeln gibt es im Straßenverkehr?

Mit dem Flugzeug

Nur gut zwei Flugstunden von Deutschland entfernt, ist die schnellste und bequemste Hin- und Rückreise nach Irland mit dem Flugzeug. Die nationale Fluggesellschaft Aer Lingus sowie Lufthansa und weitere Airlines bieten zahlreiche Verbindungen an. Mehrere Zielflughäfen stehen zur Wahl: Belfast, Cork, Dublin, Kerry, Ireland West Knock und Shannon. Direkte Verbindungen werden jedoch vor allem nach Dublin angeboten, bei den anderen muss meist ein Umstieg eingeplant werden.

Mietwagen

Nach der Ankunft vor Ort empfiehlt sich einen Mietwagen. Mit  dem Mietwagen bleiben Sie flexibel und mobil. Sie können entscheiden, was Sie sehen möchten, haben die Möglichkeit viele Regionen zu erkunden und anzuhalten wann immer Sie möchten. Autovermietungen gibt es an allen Flughäfen. Wenn Sie zu Beginn oder am Ende der Reise ein paar Tage in Dublin verbringen möchten, können Sie den Mietwagen auch in einem der Stadtbüros annehmen bzw. zurückgeben. So sparen Sie Miettage und die Parkgebühren. Dies lohnt sich bei einem zentralen Hotel meist ab der 2. Übernachtung.

Um ein Fahrzeug anmieten zu können, benötigen Sie einen gültigen EU-Führerschein und eine Kreditkarte. Bei den meisten Autovermietern gilt ein Mindestalter von 25 Jahren. Die Mietfahrzeuge besitzen ein normales Schaltgetriebe (manuelle Schaltung), aber natürlich kann auch ein Fahrzeug mit Automatik (gegen Aufpreis) gewählt werden. Beachten Sie bei der Auswahl des Mietwagens auch die Größe, denn die Straßen auf dem Land sind häufig schmal und kurvig. Machen Sie sich nach Erhalt des Autos zunächst mit der Anordnung der Schalter und Schalthebel vertraut. Der Einstieg für den Fahrer befindet sich auf der rechten Seite, der Schaltknüppel dementsprechend links vom Fahrer. Kupplung, Gaspedal und Bremse sowie die Anordnung der Gänge am Schaltknüppel sind dafür wie bei uns. Blinker und Scheibenwischer-Hebel sind jedoch meist vertauscht. Ebenfalls empfiehlt sich die Mitnahme eines Navigationssystems zur einfacheren Orientierung.

Flughafen Dublin

Der Flughafen Dublin liegt etwa 12 km vom Zentrum entfernt und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut und günstig erreichbar. Busse fahren von den Flughafenterminals im Durchschnitt alle 15 Minuten ab und benötigen ca. 45 Minuten. Die Kosten liegen für die einfache Fahrt bei ~7 € pro Person. Tickets können vorab erworben werden. Taxen stehen an den Flughafenterminals bereit, eine Fahrt dauert ca. 25 Minuten und kostet ca. 30 € (abhängig von Wochentag, Tageszeit und Verkehr).

Mit der Fähre

Die Hin- und Rückreise mit der Fähre dauert zwar etwas länger, aber bekanntlich ist ja der Weg das Ziel. Vorteil bei dieser Anreise ist sein eigenes Auto vor Ort zu haben. Allerdings muss bedacht werden, dass man auf der „falschen“ Seite sitzt. Es gibt drei Varianten mit dem Auto und der Fähre nach Irland zu reisen.

Variante 1: Setzen Sie mit einer Direktverbindung über Nacht von Cherbourg in Frankreich nach Dublin über. Die Überfahrt dauert ca. 19 Stunden.

Variante 2: Setzen Sie mit einer Übernachtfähre von Rotterdam oder Zeebrügge nach Hull an der Ostküste Englands über. Die Überfahrt dauert ca. 10 Stunden. Anschließend fahren Sie an die Westküste nach Liverpool (ca. 200 km) oder Holyhead in Nordwales (ca. 350 km) und setzen von dort mit einer Direktverbindung nach Dublin über. Die Überfahrt von Liverpool dauert ca. 8 Stunden, von Holyhead ca. 3 Stunden.

Variante 3: Setzen Sie mit der Fähre von Calais in Frankreich über den Ärmelkanal nach Dover in England über (Dauer ca. 1,5 Stunden). Alternativ können Sie auch durch den Eurotunnel fahren. Anschließend fahren Sie entweder nach Pembroke in Südwales (ca. 520 km) und setzen von dort mit einer Direktverbindung nach Rosslare im Südosten Irlands über, oder nach Holyhead in Nordwales (ca. 600 km) und setzen von dort nach Dublin über. Die Überfahrt dauert jeweils ca. 3 Stunden. Je nach Fährzeiten kann eine Übernachtung in England/Wales notwendig werden.

Einreise

Für die Einreise nach Irland benötigen Sie einen gültigen Personalausweis oder Reisepass.

Ab dem 1. Oktober 2021 benötigen Sie für die Einreise nach Großbritannien und damit auch Nordirland einen gültigen Reisepass, der Personalausweis reicht nicht mehr aus. Grenzkontrollen zwischen Irland und Nordirland sind aber auch weiterhin nicht geplant.

Autofahren in Irland

Angekommen, ruft die Straße! Auf irischen Straßen geht es meist freundlich und gelassen zu. Ein paar Tipps, die Sie dennoch beachten sollten:

In Irland fährt man links. Dementsprechend gilt beim Abbiegen, wie auch beim Überqueren einer Straße: Erst rechts, dann links schauen! Im Kreisverkehr fährt man im Uhrzeigersinn, man biegt nach links ein und von rechts kommende Autos haben Vorfahrt. Das ist am Anfang sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich daran.

Die Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen (M) beträgt 120 km/h (in Nordirland 70 mph), auf National Roads (N) 100 km/h (in Nordirland 70 mph), auf Regional Roads (R) 80 km/h (60 mph) und Innerorts 50 km/h. Halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, denn Radarkontrollen sind inzwischen sehr häufig und die Strafen sind hoch.

In der Republik Irland weisen Straßenschilder Distanzen und Geschwindigkeitsbegrenzungen in Kilometern bzw. Km/h an, in Nordirland in Meilen bzw. mph. Verkehrszeichen und Ortsnahmen sind sowohl in Englisch als auch in Gälisch verfasst. In Gaeltacht-Regionen wird manchmal auch nur das Irische genutzt, Géill Slì = Yield / Vorfahrt achten. Insbesondere vor Kurven, begegnet man auch Hinweisschildern mit “Slow”, “Slower”, “Very Slow” oder “Dead Slow”, die unbedingt beherzigt werden sollten und gerade im Falle “Dead Slow” der eigenen Sicherheit dienen.

Auf einigen Autobahnabschnitten in der Republik Irland wird eine Maut / Toll verlangt. Diese kann vor Ort in Bar oder mit Kreditkarte bezahlt werden. Achten Sie auf die richtige Einordnung, da einige Spuren nur für die elektronische Zahlung, andere nur für die passende Münzzahlung vorgesehen sind. Links ist meist ein Schalter mit Personal zu finden. Auf dem Autobahnring M50 um Dublin gibt es ein schrankenloses Mautsystem. Das System erfasst Ihre Fahrtstrecke automatisch, indem Ihr Nummernschild abfotografiert wird. Die Gebühr muss dann bis 20 Uhr am nächsten Tag entweder online oder bei ausgewiesenen Payzone-Stellen bezahlt werden. Wenn Sie einen Mietwagen von Hertz haben, müssen Sie sich um nichts kümmern, die Gebühren werden durch den Vermieter von Ihrer Kreditkarte abgebucht werden.

In Bereichen die mit einem „P“ markiert sind, darf man ohne weiteres parken. Das Schild „Park and display“ bedeutet, ein Parkticket muss gelöst werden und „Park disc“, eine Parkscheibe ist nötig. Eine durchgezogene, doppelte gelbe Linie am Fahrbahnrand bedeutet absolutes Halte-/Parkverbot. Bei einer einfachen gelben Linie darf gehalten, aber nicht geparkt werden. Eine gestrichelte gelbe Linie deutet auf ein Parkverbot zu bestimmten Zeiten hin.

Auch in Irland gilt rechts vor links, sollte nichts anderes ausgeschildert sein. Ampeln befinden sich häufig sowohl vor als auch hinter der Kreuzung und schalten von Rot gleich auf Grün. Alle Fahrzeuginsassen müssen zu jeder Zeit angeschnallt sein. Die Nutzung von Mobiltelefonen ist strengstens untersagt, die Alkoholgrenze liegt bei 0,5 Promille.

Gut zu wissen: Sprit kostet in Irland ungefähr so viel wie in Deutschland. Wundern Sie sich nicht, auf engen Landstraßen kann einem schon mal eine Schafherde begegnen!

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