Die irische Kultur ist reich an Traditionen, Symbolen und Bräuchen. Das keltische Erbe ist allerorts spürbar, nicht nur durch die irische Sprache sondern auch Feste wie Halloween zeugen davon. Durch die Auswanderungswelle im 19. Jahrhundert wurden sie verbreitet und heute teilweise auf der ganzen Welt gefeiert. Im Alltag spielt Musik eine große Rolle und natürlich gehört auch das Tanzen dazu. Daher spielen Pubs gesellschaftlich eine große Rolle. Hier geht es nicht nur um Guinness, Cider oder Whiskey. Im Gegenteil, es geht um die Begegnungen und das Zusammensein. Nicht selten brechen in Pubs spontane Gesänge aus oder es werden Geschichten erzählt und so alte Legenden wieder zum Leben erweckt.

Feiertage

Feiertage bedeuten auf Irland Zeit mit Freunden und Familie, aber auch rauschende Feste. Da stechen vor allem zwei ganz besonders heraus.

Nationalfeiertag St. Patrick’s Day

Am 17. März ist irischer Nationalfeiertag, auch St. Paddy’s Day genannt. St. Patrick war im 5. Jahrhundert der erste christliche Missionar in Irland und gilt noch heute als Schutzpatron. Der Todestag des irischen Nationalheiligen wird groß gefeiert. In den Städten und auf dem Land werden farbenfrohe Paraden abgehalten, überall herrscht buntes Treiben. Die grüne Insel und sogar die Welt wird an diesem Tag noch grüner – ob grüne Perücken, Hüte oder Kostüme, sogar Brunnen lässt man grün plätschern, der Schaum auf dem Pint of Guinness wird grün gefärbt und auch vor Flüssen und Bauwerken wird nicht halt gemacht.

Halloween

Das ursprünglich keltische Fest „Samhain“ entstand vor etwa 2.000 Jahren und markierte damals das Ende des Sommers und den Beginn des Winters. In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November kehrten die Verstorbenen in die Welt der Lebenden zurück. Mit Lichtern und einem Festmahl wurden die Verwandten willkommen geheißen, die Geister jedoch sollten durch gruselige und abschreckende Kostüme verjagt werden. Mit der Zeit wandelte sich Halloween immer mehr zu einem Volks- und Familienfest, das inzwischen ebenfalls weltweit Anklang findet. Kinder verkleiden sich und ziehen als Hexe, Geist oder Skelett von Tür zu Tür, um sich Süßigkeiten zu erbetteln. „Trick or Treat!“ – wer keinen Leckerbissen spendet, dem wird ein Streich gespielt. Zu den Ritualen des Festes gehören auch die typischen Laternen „Jack O’Lantern“. In Kürbisse werden Gesichter geschnitzt und eine Kerze im Inneren angezündet. Der Sage nach, wurde im 18. Jahrhundert einem besonders schlechten Menschen der Zugang zum Himmel verwehrt und selbst der Teufel wollte ihn nicht haben. Er erhielt lediglich einen glühenden Kohleeimer, damit er auf seiner endlosen Reise auf Erden den Weg finden konnte. Jack stellte den Kohleeimer in eine ausgewählte weiße Rübe und so entstand die Legende von Jack O’Lantern. Als im 19. Jahrhundert die Rüben knapp wurden, nutzte man Kürbisse, und so ist es bis heute geblieben. Eine weitere Tradition sind die Freudenfeuer, die überall angezündet werden. Der wohl beste Ort, um die Atmosphäre des Festes am deutlichsten zu spüren, ist Londonderry in Nordirland. Dieser Tag ist der Wichtigste im Kalender der Stadt und wird mit einem großen musikalischen Feuerwerk am River Foyle gekrönt.

Symbole

Wahrzeichen und Symbole tauchen überall im Alltag auf und haben einen festen Platz in der irischen Gesellschaft.

Die Harfe

Die Harfe ist das Nationalsymbol Irlands und steht für das Vermächtnis der keltischen Kultur. Im gälischen Irland waren die Harfenspieler hoch angesehen, denn sie sorgten für Unterhaltung und Motivation, sangen Lieder über Stammesfürsten und Heldentaten. Heute ziert die goldene Harfe das Wappen und ist auch das Erkennungszeichen der Guinness Brauerei. Mit seiner mehr als 1.000 Jahre alten Tradition auf der Insel hat es die irische Harfe sogar auf die UNESCO-Kulturerbeliste geschafft. Übrigens kann die älteste Harfe der Welt im Trinity College in Dublin bestaunt werden.

Das Kleeblatt

Das dreiblättrige Kleeblatt „Shamrock“ ist das inoffizielle Nationalsymbol der Iren. Schon der Heilige Patrick nutzte Klee, um die Heilige Dreifaltigkeit zu erklären. Zudem steht das Kleeblatt symbolisch für ein Kreuz. Auch wurde der Pflanze lange Zeit eine magische Wirkung nachgesagt. Ein vierblättriges Kleeblatt wiederum ist der Legende nach in der Lage Feen (Fairies) anzulocken. Bei Ihrer Reise werden Ihnen überall Kleeblätter begegnen, denn es gilt noch immer als Glücksbringer!

Der Claddagh Ring

Königin Victoria trug ihn, ebenso König Edward VII., Königin Alexandra und heute Jennifer Aniston, Julia Roberts und Kim Kardashian. Der Claddagh Ring ist weltweit beliebt. Das Schmuckstück symbolisiert Liebe, Treue und Freundschaft. Er wird traditionell an einen wichtigen Menschen verschenkt, in Irland ist der als Verlobungs- und Hochzeitsring bekannt. Je nachdem, wie er getragen wird, hat er verschiedene Bedeutungen. An der linken Hand getragen ist der Träger nicht verlobt/verheiratet, aber wenn die Spitze des Herzens zum Handgelenk zeigt in einer Beziehung. An der rechten Hand zeigt er an, dass der Träger verlobt oder verheiratet (Spitze des Herzens zum Handgelenk) verheiratet ist. Der Legende nach wurde im 17. Jahrhundert Richard Joyce in dem kleinen Fischerdorf Claddagh, außerhalb der Stadtmauern Galways, geboren. Als junger Mann verliebte er sich in das schönste Mädchen des Dorfes und die Hochzeit wurde vorbereitet. Kurz vor der Trauung wurde Richard beim Fischfang von algerischen Piraten gekapert und als Gefangener an die ferne Küste Nordafrikas gebracht. Ein Goldschmied erwarb ihn auf dem Sklavenmarkt und bemerkte nach kurzer Zeit sein Talent für die Arbeiten mit dem Metall. Heimlich fertigte Richard, in der Hoffnung auf seine Rückkehr, aus Goldresten einen Ring aus zwei Händen, die ein Herz halten, darüber eine Krone, an. Nach vielen Jahren kam er aus der Gefangenschaft frei und konnte sich auf die beschwerliche Heimreise begeben. An der irischen Westküste angekommen gab er endlich seiner Verlobten, die all die Jahre auf ihn gewartet hatte, das Ja-Wort. Einen wahren Kern hat die Legende, denn den Juwelier Richard Joyce existierte wirklich. Zudem sind die ältesten existierenden Claddagh-Ringe mit den Initialen R.I. graviert.

Der Kobold

Der Kobold „Leprechaun“ ist fester Bestandteil des Aberglaubens der Iren. Der Name leitet sich von dem irischen Wort „luchorpán“ ab und so viel wie „kleiner Körper“ bedeutet. Daher werden Kobolde auch gerne als „kleines Volk“ bezeichnet. Die elegant gekleideten Wesen, meist mit grünem Hut, Frack und feuerroten Bart, sind traditionell männlich. Ihnen wird nachgesagt, dass sie sehr flink, intelligent, aber auch scheu und manchmal hinterhältig sind. Leprechauns leben ausschließlich in den grasbewachsenen Hügeln Irlands und bewachen ihren Topf mit Gold. Der Ort offenbart sich nur, wenn es regnet und zugleich die Sonne scheint. Das Ende des Regenbogens markiert das Versteck. Wenn Sie mehr über die kleinen Kobolde erfahren möchten, sollten Sie einen Besuch im National Leprechaun Museum in Dublin einplanen.

Traditionen

Irland ist das einzige Land der Welt, das ein Musikinstrument als Nationalsymbol hat. Ob Straßenmusiker, Live-Musik in den Pubs, Konzerte oder auf Festivals, die Liebe zu Musik und Tanz ist hier an jeder Ecke zu spüren.

Irische Musik

Die Kelten brachten vor 2.000 Jahren die Musik mit auf die Insel. Geschichten wurden von durch Land ziehenden Barden gesungen und so mündlich weitergetragen. Erst seit Ende des 18. Jahrhunderts wurden Stücke schriftlich festgehalten. Der traditionelle Irish Folk (in Irland auch Trad genannt) wird von den Instrumenten Flöte, Fiddle (eine Art Geige), Pipes (irische Version des Dudelsacks) und Bodhran (Rahmentrommel) geprägt. Mit der Zeit hat sich der Irish Folk immer weiter entwickelt, auch durch stetig neue Einflüsse aus aller Welt, Lieder wurden schwungvoller und tanzbar. Viele irische Songs bestechen durch eine Mischung aus Lebensfreude und Wehmut. Und wenn erstmal ein schneller Reel (typischer Gemeinschaftstanz) angestimmt wird, bleibt kaum jemand sitzen.

Irish Dance

Zu den Klängen irischer Musik werden auch traditionelle Volkstänze aufgeführt. Irish Dance ist eine Mischung aus Stepp- und Formationstanz. Weltberühmt wurde der irische Tanz durch Michael Flatley und seine Gruppe, die 1994 beim Eurovision Song Contest auftraten und anschließend mit ihrer Show Riverdance um die Welt tourten. Die Wurzeln der Tänze gehen jedoch zurück bis zu den Druiden. Seit dem 17. Jahrhundert zogen dann Lehrmeister von Ort zu Ort und gaben den Kindern gegen Kost, Logis oder Geld Tanzstunden. Trafen sich Dance Masters auf Jahrmärkten, dann wurde gerne bis zur Erschöpfung um die Wette getanzt. Die auch heute noch beliebten Céilis, Gruppentänze, wurden auf Festen und Zusammenkünften in geselliger Atmosphäre getanzt. Während man früher seine besten Kleider zum Tanzen anzog, tragen die Tänzerinnen von Bühnenshows heute meist schlichte Kleider aus Samt und schwarze Strumpfhosen, die Tänzer eine enge Hose mit einem weißen Hemd. Gerade in Dublin gibt es zahlreiche Tanzshows, die einen Besuch wert sind!

Sport

Sport wird in Irland groß geschrieben. Von den verschiedensten Wassersportarten über Rugby und Fußball bis hin zu Golf und Reiten, auf der Insel wird fast alles angeboten und betrieben.

Zu den ältesten und schnellsten Feldspielen der Welt gehören die Gaelic Games Hurling, Camogie und Gaelic Football. Beim Hurling bzw. dem von Frauen gespielten Camogie treten zwei Mannschaften gegeneinander an und kämpfen mit dem markanten Hurling-Schläger und einem kleinen harten Lederball um Tore. Gaelic Football könnte man mit einer Mischung aus Rugby und Fußball beschreiben. Die Sportarten sind alle keltischen Ursprungs und unmittelbar mit der Volksseele verbunden. Auf der ganzen Insel treten Clubmannschaften in rasanten kämpferischen Spielen gegeneinander an. Unter anderem im Croke Park Stadium in Dublin können Sie im wahren Sinne des Wortes „atemberaubende“ Matches live miterleben.

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