8-tägige Reise “Klassische Färöer” im Mai 2014

Tag 1:

Ab Düsseldorf starteten wir in einer recht kleinen Bombardier CRJ900 NextGen der SAS in den Urlaub. Für uns, das erste Mal, gab es diesmal einen Zwischenstopp. Ab Kopenhagen ging es mit einem Airbus A 319 der Atlantic Airways über den Atlantik bis zum Flughafen Vágar. Ungewohnt war die Großzügigkeit, mit der auf diesem Flug Getränke kostenfrei ausgeschenkt wurden. Sogar alkoholische Getränke konnte man ordern, wovon die Einheimischen auch reichlich Gebrauch machten.

Am Ziel angekommen, nahmen wir einen nagelneuen Toyota Auris als Mietwagen entgegen. Unser Hotel für die erste Nacht, das 62°N Airport Hotel, lag direkt am Flugplatz. Gut möglich, dass hier die alten Bauarbeitercontainer vom Bau des Flughafens, zu einem Hotel umfunktioniert worden sind. Dies tat der Sache aber keinen Abbruch, die Bleibe war in Ordnung und kann von uns auch weiterempfohlen werden.

Da wir früh angereist waren, konnten wir unseren ersten Tag auf den Färöer schon für Unternehmungen nutzen. In direkter Nähe zum Flughafen, stand eine kleine Wanderung entlang des Sorvagsvatn Sees bis hin zum Wasserfall Bosdalafossur auf unserem Plan. Das Wetter war prima und so konnten wir den Nachmittag genießen und uns von den Reisestrapazen erholen. Danach fuhren wir noch weiter bis nach Sandavagur. Unser Reiseführer empfahl hier einen kleinen Spaziergang bis zur imposanten Felsformation Trollkonufingur. Auf diesem Weg kamen wir an verlassenen Häusern vorbei, die uns die Umbrüche verdeutlichten, denen die Färöer in ihrer jüngeren Geschichte ausgesetzt waren oder auch immer noch sind.

Da es auf den Färöer nicht ganz so einfach ist, außerhalb von Torshavn ein Restaurant zu finden, waren wir zum Abendessen wieder im Hotel. Zu unserer Überraschung war die Karte für Färöer Verhältnisse gar nicht so hochpreisig wie wir befürchtet hatten. Die Aussicht auf den Flughafen und die Rollbahn rundete den Abend ab.

Tag 2:

Nach einem guten Frühstück, bei dem wir wieder den Blick auf die Landebahn und das kleine Flughafenareal genossen haben, ging es mit dem Toyota Auris in Richtung Vestmanna.

Das Wetter war gut und für heute stand eine Bootstour zu den Vogelklippen auf unserem Programm. Aber zuvor mussten wir den kostenpflichtigen Tunnel zwischen Vágar und Streymoy passieren. Die Abrechnung erfolgt hierbei automatisch über eine optische Erfassung der Nummernschilder. Diese großen Tunnel auf den Hauptverbindungsstrecken sind zweispurig, beleuchtet, belüftet und gut ausgebaut. Andere Tunnel auf den Färöer, die wir noch kennen lernen sollten, sind da schon anspruchsvoller. Aber dafür sind diese Tunnel dann auch kostenfrei.

Unsere Bootstour hatten wir für den Vormittag gebucht. Das Wetter war gut, die Fahrt interessant und da das Boot nicht ausgebucht war auch recht angenehm. Die Bootsbesatzung hatte während der Fahrt manche Information zu den Klippen, dem Leben mit den Schafen und natürlich über die Vögel parat. Beeindruckend viele Vögel haben wir aber nicht gesehen.

Auf der Rückfahrt führte uns einen kleinen Abstecher in die Ortschaft Leynar. Hier wohnt und lebt der Holzkünstler Ole Jakob Nielsen Wir haben bei seiner Frau, er selber war nicht anwesend, eine wunderschöne Holzschale erworben. Den Rest des Urlaubs haben wir immer wieder überlegen müssen, wie wir wohl dieses filigrane Objekt heil bis nach Hause schaffen können.
Über die Brücke über den Atlantik, die die beiden Inseln Streymoy und Eysturoy verbindet, ging es dann durch die Berge bis nach Gjógv. Oben in den Bergen haben wir einen kleinen Halt eingelegt, um eine optische Täuschung zu bewundern, die den Eindruck vermittelt, als ob ein hoch gelegener See vom tiefer gelegenen Fjord nur durch einen kleinen Damm abgetrennt wäre. Bei diesem Halt haben uns die Schafe sofort neugierig umzingelt.

Unsere nächste Bleibe für zwei Übernachtungen war das Gästehaus Gjaargarður in Gjógv. Das Abendessen wollten wir, der Einfachheit halber, dort einnehmen. Da wir relativ früh in Gjógv eintrafen, konnten wir uns für die einzige Essenszeit (18:00 Uhr) für diesen Abend sogar noch anmelden. Leider gab es keine Speiseauswahl, es gab nur das Tagesgericht, das zudem das teuerste Essen auf dieser Reise noch werden sollte.

Tag 3:

Nach dem Frühstück und ein paar Informationen vom hilfsbereiten Hotelbesitzer, machten wir uns auf in die Wiesenlandschaft direkt hinter dem Gästehaus. Eigentlich wollten wir bis in das vielfach angepriesene Ambadalur Tal laufen, aber die Schafe mit ihren Lämmlein, die Vögel in den Klippen und die imposante Aussicht haben uns zu häufig verweilen lassen, so dass wir unsere Pläne kurzerhand über den Haufen warfen.

Wieder im Dorf, wollten wir im Café Nidri i Stovu kurz einkehren. Aber das Café hatte den Betrieb eingestellt oder ist nur in den Sommermonaten in Betrieb.

Nachmittags fuhren wir nach Elduvik. Im Rahmen einer Kreuzfahrt waren wir schon vor ein paar Jahren hier, diesmal wollten wir sehen, ob man hier eine kleine Wanderung unternehmen könnte.

Das Abendessen wollten wir nicht wieder im Gästehaus in Gjógv einnehmen, so dass wir den Tag über immer wieder nach Restaurants Ausschau gehalten haben. Aber Fehlanzeige, die Färöer bieten in dieser Hinsicht so gut wie nichts. Also steuerten wir Flugafjördur an, da unsere Reiseliteratur hier eine Einkehrmöglichkeit angab. In Flugafjördur haben wir dann auch ein paar Einkäufe erledigt und tatsächlich das Restaurant (Restaurant Muntra) gefunden. Jedoch waren wir uns zunächst nicht sicher, ob es eine gute Wahl wäre. Das Restaurant liegt im 1. OG und wirkt von außen mehr als unscheinbar. Wir sind dann aber ganz mutig die ebenso unscheinbare Treppe hinauf gegangen und konnten dabei einen Blick in die Küche werfen. Da war alles sehr aufgeräumt und sehr sauber, also waren wir hier richtig. Da es noch nicht so spät war, waren wir die einzigen Gäste und der Wirt sehr bemüht um uns. Hier konnten wir dann auch das erste Mal auf den Färöer Fisch essen. Wir wurden richtig satt und das sogar noch preiswerter als in Gjógv.

Auf unserem Rückweg haben wir einen Halt bei den Rocking Stones von Oyndarfjordur eingelegt.

Wieder im Hotel, sind wir todmüde in die Betten gefallen aber nicht so leicht eingeschlafen, denn bereits auf diesen Breitengraden wird es Nachts erst sehr spät dunkel.

Tag 4:

Morgens, bei unserer Abreise, erfuhren wir vom netten Hotelbesitzer, dass man am Abend zuvor die Papageientaucher hätte sehen können. Die sind wohl tagsüber weit draußen auf dem Meer und kehren erst am Abend an die Küsten zurück. Das war für uns neu und leider nicht mehr zu ändern, unsere Zeit in Gjógv war zu Ende. Für uns ging es weiter in den Norden.

Unsere weitere Fahrt führte uns zunächst in die südwestliche Spitze von Eysturoy in Richtung Skala und Strendur. Die Weberei in Strendur konnten wir an diesem Tag (Sonntag) leider nicht besichtigen.

In der Tankstelle bei Skalafjordur kehrten wir ein (Reisetipp). Bei leckeren Teilchen mit Kaffee und Softeis gönnten wir uns eine Pause und genossen den Blick in den Fjord.

Nach dieser kleinen Rast ging es durch einen kostenpflichtigen Tunnel nach Bordoy. Wir kamen durch Klaksvik und einen dunklen und einspurigen Tunnel bis in den Norden nach Vidareydi auf Vidoy.

An einem Restaurant fuhren wir mutig vorbei, in der Annahme, am Abend in Klaksvik schon noch was zu finden. Zurück führte uns ein Abstecher über den Damm im Haraldssund nach Kunoy. Wieder ist ein kleiner Tunnel bis zur Ortschaft Kunoy zu durchfahren.
Der Tag endete in Klaksvik, wo wir das Hotelzimmer bezogen und uns auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant begaben. Das Hotel hatte kein Abendessen im Angebot, da zu dieser Zeit zu wenig Gäste im Haus waren. Nach langer Suche landeten wir, schon leicht verzweifelt, in einem Café- und Backshop mit angeschlossener SB-Pizzeria. Nachher waren wir satt, aber das war’s dann auch schon.

Tag 5:

Das Frühstück in dem, zum Hotel gewandeltem, ehemaligen Seemannsheim von Klaksvik, war sehr umfangreich. So gestärkt, wollten wir eine Wanderung auf Kalsoy unternehmen. Die Wetterlage war leider sehr unsicher und wir in der Folge unschlüssig, wie wir den Tag angehen sollten. Nach einem Gespräch mit Einheimischen haben wir dann doch Fähre nach Kalsoy genommen. Das in unseren Reiseunterlagen für den Nachmittag vorgesehene Kaffeetrinken bei Einheimischen mussten wir daher telefonisch absagen, das konnten wir nicht mehr schaffen. Auf Kalsoy ging es wieder durch vier einspurige Tunnel bis nach Trollaens. Von hieraus starteten wir in die steilen Wiesenhänge. Unsere Wanderung führte uns zu einer Basisstation der Vogelfänger, die 400 Meter über dem Meer einen gefährlichen und atemberaubenden Blick erlaubte, sowie bis zum Leuchtturm Kallur.

Am Abend mussten wir in Torshavn unser nächstes Hotel beziehen. Die Fahrt nutzten wir für eine kurze Besichtigung der alten Tranfabrik bei Vid Air.

In Torshavn angekommen haben wir unser Zimmer im Hotel Hafnia bezogen und uns dann in das “Treiben” dieser Großstadt gestürzt ;-).

Tipp: In Torshavn herrscht akuter Parkplatzmangel. Auch beim Hotel Hafnia. Zudem laufen Politessen durch die Stadt und jagen Parksünder. Die ganze Stadt ist mit Parkverboten oder Parkeinschränkungen ausgeschildert. Wir haben Beschränkungen bis hinunter zu 15 Minuten gefunden.

Tag 6:

Es gab wieder ein sehr gutes Frühstück, jedoch das Bad in unserem Zimmer ist sehr renovierungsbedürftig.

Mit einer Autofähre, fuhren wir bei sehr bescheidenem Wetter auf die Insel Sandoy.

Das Wetter blieb den ganzen Tag so, wie es am Morgen begonnen hatte, wolkenverhangen, mit schlechter Sicht und nebelig. Somit haben wir auf Sandoy nicht viel Zeit verbracht und konnten am Nachmittag noch ein wenig durch Torshavn bummeln.

Den Tag haben wir dann im hoteleigenen Café bei einem Burger mit Pommes beendet.

Tag 7:

Nach dem Auschecken fuhren wir auf einen Parkplatz oberhalb der Jugendherberge von Torshavn und starteten von dort eine kleine Wanderung zum Stausee Sanda. Zurück in Richtung Torshavn hielten wir auf eine Tasse Kaffee im Nordlandhaus (Kaffee und Kuchen hauen uns allerdings nicht vom Hocker). Überhaupt haben wir nicht so ganz erkennen können, was das Nordlandhaus Touristen zu bieten hat. Aus unserer Sicht kann man sich einen Abstecher dorthin auch sparen, auch die Aussicht ist hier nicht besonders.
Weiter ging die Fahrt, die an diesem Tag wetterbedingt unspektakulär verlief, über die alte Bergstraße 10 nach Saksun.

Diesen abgelegenen Ort hatten wir vor ein paar Jahren schon einmal besucht. Dieses Mal fuhren wir vor der eigentlichen Ortseinfahrt links ab und kamen so, bei einem kleinen Spaziergang bis hinunter in den versandeten ehemaligen Naturhafen von Saksun (Pollur).

Rückfahrt nach Vágar in das bekannte Hotel beim Flugplatz (Tipp: bei frühem Flug letzte Übernachtung auf Vágar einplanen). Nach dem Abendessen (Pizzen sind aus) steht nur noch das leidige Kofferpacken auf dem Plan und schon ist eine wunderbare Urlaubswoche wieder zu Ende.

Tag 8:

Obwohl wir mit der ersten Maschine des Tages starten werden, können wir im Hotel noch ganz gepflegt frühstücken. Die Lage des Hotels ist wirklich ein beachtenswerter Vorteil bei der eigenen Reiseplanung.

Der Rückflug verläuft, wie der Hinflug, planmäßig. In Kopenhagen haben wir etwas Aufenthalt, so dass wir in einem Café mit Blick auf die Flugzeuge eine kleine Erfrischung einnehmen. Leider hinterlässt der Flughafen bei uns keinen sauberen Eindruck. Das hätten wir in Skandinavien ehrlich gesagt so nicht erwartet.

@ Bo Nielsen @ Tobias Akerboom @ Arne List @ Stefan Wisselink @ Hans Juul Hansen / Flickr.com

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