8-tägige Reise “Irland beschnuppern” im Juni 2017

Tag 1:

Der Flug mit Lufthansa war problemlos, auf unser Auto mussten wir bei Hertz etwas warten, weil es noch nicht ganz durchgecheckt war. Stellte aber kein größeres Problem dar – wenn man das erste Mal mit einem Rechtslenker konfrontiert wird, ist es schon ein bißchen komisch, auf der eigentlich „falschen“ Seite einzusteigen – aber das vorweg: ernsthafte Probleme mit dem Linksverkehr haben wir nicht gehabt – man muss sich halt nur etwas darauf konzentrieren!
Wir wollten eigentlich nicht gleich mit dem Auto nach Dublin hineinfahren, sondern erstmal zum Hotel und dann mit dem ÖPNV wieder in die Stadt – soweit der Plan! Der erste Fehler, den wir machten: wir gaben in das Navi „keine Mautstraße“ ein. Woraufhin uns das Gerät Freitagmittag mitten durch Dublin lotste! Klar, auf der M50 um Dublin herum wären wir wesentlich schneller zum Hotel gekommen! Aber die komplizierte Regelung des Bezahlens an dieser Mautstelle hatte uns davon abgehalten – später haben wir dann gelesen, dass Hertz mit dem Betreiber der Mautstelle einen Vertrag geschlossen hat, nachdem die fällige Gebühr direkt über die bei Hertz hinterlegte Kreditkarte eingezogen wird.
Auf jeden Fall hat das mit dem Hotel aufsuchen etwas länger gedauert – zumal wir dann auch noch das falsche Hotel (aber mit gleichem Namen) angesteuert hatten – die Sache mit der Eingabe der Geokoordinaten in das Gerät haben wir irgendwie nicht hinbekommen! Trotzdem sind wir dann irgendwann beim richtigen Hotel angekommen, das auch praktischerweise fast direkt vor der Zufahrt eine Bushaltestelle hatte! Einen genauen Abfahrtstermin konnte man dieser mangels Fahrplan nicht entnehmen, seitens der Hotelrezeption wurde uns aber gesagt, der Bus fahre jede Stunde.
Klappte auch – wir mussten nur 10 Minuten warten! Was wir nicht wussten: Die Busfahrer wechseln kein Geld! Die notwendigen 6,60 € hatten wir nicht klein, durften aber trotzdem erstmal bis zur nächsten Haltestelle mitfahren – zwischenzeitlich hatte sich eine vor uns sitzende ältere Dame an uns gewandt und uns aus der Misere geholfen, indem sie unseren 10 €-Schein in Kleingeld wechselte und wir so bis in die Stadt mitfahren konnten – das fanden wir natürlich supernett und hatten seitdem immer genügend Kleingeld fürs Busfahren dabei!
Unser Zeitplan war jetzt schon reichlich durcheinander geraten und so spazierten wir ein gutes Stück den Liffey hinunter, da wir unbedingt noch in das Guinness Storehouse wollten – hier hatten wir dann auch noch eine gute Stunde Zeit – auf Grund der Menschenmassen reichte uns das aber auch! Puh – ganz ehrlich: wir waren froh, als wir da wieder raus waren, obwohl die gesamte Anlage innen sehr interessant gestaltet ist!! Ãœber die Thomas Street West gelangten wir dann zum Temple Bar Bezirk und von hier aus wieder zum Ufer des Liffey. Nachdem es jetzt schon früher Abend war und der Bus ca. 45 Minuten bis zum Hotel brauchte, fuhren wir zurück und ließen den Tag bei einem sehr guten Abendessen in dem, dem Hotel angeschlossenen, Restaurant ausklingen.

Tag 2:

Am nächsten Tag strahlte die Sonne wieder von einem blauen Himmel (wir hatten – ehrlich!! – auf der ganzen Reise tagsüber nur 1 x für rd. 5 Minuten einen Regenschauer, sonst war es morgens meist etwas bedeckt, ab mittags dann aber fast immer sonnig) und wir folgten Ihrem Vorschlag, nach Kilbeggan zu fahren und uns die dortige Whiskeybrennerei anzusehen. Tolle Führung, wir erfuhren viel über die Herstellung des Getränks und zum Abschluss gab´s noch eine Verkostung – okay, bei der enthielten wir uns weitgehend! Als Andenken gab es noch ein Mini-Whiskeyglas geschenkt! Danach fuhren wir weiter nach Clonmacnoise, was wir auch sehr interessant fanden – allerdings wirkte auf uns recht befremdlich, dass die Touristenmassen hier ohne links und rechts zu sehen über die Grabplatten am Boden liefen… obwohl eigentlich ausreichend Wege da waren.
Das „Breaffy House Resort Hotel“ nahe Castlebar fanden wir dann schon schneller – in dem großen Park konnten wir uns abends noch schön die Füße vertreten.

Tag 3:

Sonntagmorgen fuhren wir zunächst nach Westport, was uns sehr gut gefiel, obwohl hier wegen des anstehenden Triathlon-Wettbewerbes schon einiges los war. Anschließend sahen wir uns das „Westport House“ an, das wir jetzt nicht sooo toll fanden. Dann ging’s über die R 335, einem Streckenabschnitt des „Wild Atlantic Way“ Richtung Leenane. Zwangsläufig kommt man durch das „Doolough Valley“, was uns ob seiner landschaftlichen Schönheit mächtig beeindruckte und uns ganz stark an unsere Islandreise zwei Jahre zuvor erinnerte. In Leenane angekommen, gönnten wir uns in dem kleinen Café, das dem Wollmuseum angeschlossen ist, erstmal einen Cappuccino, bevor wir unsere Zimmer im sehr schön am Fjord gelegenen Hotel bezogen. Nachmittags besuchten wir „Kylemore Abbey“ mit den sehr schönen Gärten, für die man sich ausreichend Zeit nehmen sollte.

Tag 4:

Am nächsten Tag wollte meine Nichte gerne eine Bootstour auf dem Killary Fjord unternehmen – der Katamaran ist ca. zwei Stunden unterwegs; da die Landschaft rechts und links allerdings ziemlich gleich aussieht, muss man diese Tour nicht unbedingt machen. Auch die erhofften Delphine, die es hier auf jeden Fall geben soll, blieben heute aus.
Nachmittags fuhren wir nach Galway, das man auf jeden Fall gesehen haben sollte! In der Stadt herrschte zwar ein ordentliches Gewusel, aber nachdem wir den Kennedy Park und die Fußgängerzone hinter uns gelassen hatten ging es auf dem „Corrib Walk“ entlang des Corrib doch wesentlich entspannter zu. Am Ende überquerten wir diesen und sahen uns dann die St. Nicholas Cathedral an – sehr sehenswert, auch wenn sie noch nicht so alt ist!

Tag 5:

Dienstag stand wieder eine recht lange Fahretappe auf dem Reiseplan, so dass wir beizeiten unser Hotel verließen und zu den „Cliffs of Moher“ aufbrachen. Okay, an den Massentourismus hatten wir uns schon gewöhnt und hier verliefen sich die Menschenmassen auch sehr schnell – wir hatten hier sehr schöne Ausblicke auf die Klippen, fuhren dann jedoch weiter über den Burren, um uns den „Poulnabrone Dolmen“ anzusehen. An dem wären wir allerdings fast vorbei gefahren – nur ein Parkplatz wies darauf hin, dass er in der Nähe sein musste. Sieht er auf den Fotos in Reiseführern recht mächtig aus, waren wir von der Realität ziemlich enttäuscht, so dass wir uns auf den Weg nach Foynes machten, wo ein Nachbau des Flugbootes Boeing B 314 liegen sollte. Wer sich hierfür interessiert, den erwartet ein gut gestaltetes Museum, auch wenn die Ära des regelmäßigen Flugverkehrs dieser Flugboote von hier in die USA nur ein paar Monate dauerte. (Als vorbereitende Lektüre sei Ken Folletts „Nacht über den Wassern“ empfohlen, wo eine B314 mit die Hauptrolle spielt!). Am Abend kamen wir dann in Killarney an, was genauso quirlig wie Galway ist. Wir waren heute ziemlich k.o., da es über 30°C warm gewesen war und die Klimaanlage im Auto leider nur bis zu einer Außentemperatur von 15°C arbeitete – danach quittierte sie ihren Dienst! Daher fanden wir es dann abends nicht ganz so prickelnd, dass ab ca. 22 Uhr im Innenhof des Hotels, zu dem unsere Zimmer hin zeigten, Live-Musik angestimmt wurde – aber so kamen wir in den Genuss von traditioneller irischer Musik, ohne extra noch in einen Pub gehen zu müssen!

Tag 6:

Meine Nichte wollte gerne ihren Vater, der in Cork lebt, besuchen und so verzichteten wir auf den „Ring of Kerry“. Cork selber fand ich nicht so toll; wir fuhren am Nachmittag jedoch weiter nach Cobh, das frühere Queenstown, das mich mit seinen bunten Häusern etwas an St. John´s auf Neufundland erinnerte und mir sehr gut gefiel. Hier hatten wir auch ausreichend Zeit, uns das Titanic-Museum anzusehen, wo ausführlich über das Schicksal der letzten 123 Passagiere berichtet wird, die hier als letzte auf die Titanic gingen. Den ersten Teil des Museums kann man sich nur mit einer Führung ansehen (wir hatten Glück, unsere Gruppe bestand nur aus 3 Touristen!), der zweite Teil ist „self-guided“. Zum Abschluss ging es dann noch in eine restaurierte Bahnhofshalle (auch mit Museum), in der man vieles über die Auswanderer erfahren konnte, die zu Tausenden aus Queenstown in die neue Welt aufbrachen.

Tag 7:

Am Donnerstag mussten wir uns dann ja leider auf den Rückweg nach Dublin machen und besuchten dabei in Cahir das gleichnamige Schloss, das malerisch fast mitten in der Stadt liegt und von dem wir sehr angetan waren. Am Rock of Cashel trafen wir dann wieder die vertrauten Menschenmengen – insgesamt konnten wir diesem Ort – nicht nur deswegen – jedoch nicht so viel abgewinnen. Aber: ein bisschen versteckt direkt neben dem großen Parkplatz fanden wir ein herrlich gemütliches kleines Café, wo selbst gebackener Kuchen angeboten wurde – sehr zu empfehlen!

Tag 8:

Bevor wir dann am letzten Tag unser Auto zurück brachten, hatten wir uns abends beraten, was wir am Vormittag noch unternehmen könnten. Unsere Wahl fiel auf Malahide Castle, da es lt. Karte recht nah am Flughafen lag und wir unsere Zeit daher darauf abstimmen konnten. Im Schloß selber kann man mittels einer Führung einige Räume des Schlosses besichtigen, noch mehr beeindruckte uns aber der angeschlossene Garten mit seinen südländischen Pflanzen und dem „Schmetterlingshaus“.

 

@ Michael S. / Guest Images – MaVoya Individualreisen

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